Fürchtet Euch nicht!


Betrachtungen zu Ostern

Lustige Hasen, bunte Eier, Geschenkesuche im Garten. Die Bräuche zu Ostern sind vielfältig und auch tief in den Traditionen der erzgebirgischen Volkskunst verwurzelt. Der frühlingshaften Natur entsprechend werden Vorgärten und Wohnstuben mit frischen Farben geschmückt und die Festtage für Wanderungen oder Kurzurlaub genutzt.

Dieses Jahr wird das vermutlich anders. Gesetzliche Verordnungen zum Schutz vor "Corona" lassen ein anderes Ostern erwarten. Kein Oster-Urlaub, kein gemeinsames Mittagessen im Gasthaus, keine Wanderung mit Freunden im Freien. Steht das Osterfest des Jahres 2020 damit im Zeichen von fehlender Freude, Krise und Einsamkeit?

Ja, erst einmal sieht es so aus, als würde Ostern in diesem Jahr an Glanz verlieren. Doch - Hand auf’s Herz: Sind unsere Maßstäbe für diese Festtage denn die richtigen? Sind unsere Erwartungen an Ostern denn noch mit der ursprünglichen Osterfreude verbunden? Oder steckt in Ostern „mehr drin“, als wir in den letzten Jahren in Anspruch genommen haben?

Das Ostergeschehen führt uns ins heilige Land, das heutige Israel, in die Stadt Jerusalem. Der Zustand des Volkes ist trübe: Besserwisserei, Habgier, Maßlosigkeit und Unehrlichkeit haben Einzug gehalten. Die Menschen haben Gott noch nicht ganz vergessen, suchen aber größtenteils nach dem eigenen Vorteil und driften immer weiter in Geschäftstüchtigkeit und das fromme Aufrechterhalten des „Guten Anscheins“ ab. In den Herzen jedoch ist es oft dunkel.

Mitten hinein in diesen Zustand entsendet Gott seinen Sohn Jesus Christus. Sein Auftrag ist es, die Herzen der Menschen anzurühren und den Preis für die durch Sünde, Abkehr und Verfehlungen entstandene Schuld zu bezahlen. Er heilt Kranke, geht zu den Menschen und berichtet ihnen vom Wesen Gottes. Für alle, die erkennen, dass in ihrem Leben etwas nicht stimmt und die die Kluft zwischen sich und Gottes Anspruch überwinden wollen, bezahlt Jesus mit seinem Leben. Sein Tod am Kreuz erlöst alle, die zu ihm gehören möchten.

Jesus errettet Leben und besiegt den Tod. Dies wird am Ostersonntag – dem ersten Tag des Osterfestes – erlebbar. „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ fragen die Engel am leeren Grab von Jesus die herbeigetretenen Jünger. „Er ist nicht hier, er ist auferstanden“.

Der Tod besiegt? Frieden mit Gott? Das Osterfest des Jahres 2020 könnte still werden. Vielleicht birgt das aber auch die Chance, abseits von Trubel, Ablenkungen und Beschäftigung nach dem Kern von Ostern zu forschen. Und in aller Stille die wahre Freude dieser Festtage ins Herz einziehen zu lassen.

Wer das Geschehen um Karfreitag und Ostern nachlesen möchte, kann dies in der Bibel im neuen Testament tun: zum Beipiel im Lukas-Evangelium ab Kapitel 23 oder online.