Jede Tasse ein Einzelstück


Wir hatten keine Vorstellung davon, wie klitzekleines Porzellangeschirr entsteht und staunten nicht schlecht, als wir durch Herrn Hanisch, von der Freiberger Porzellan GmbH, einen Einblick in die Fertigung erhielten.

Für einen neuen Auftrag beginnt in der Freiberger Porzellan-Manufaktur alles mit der Herstellung einer Arbeitsform, die in der firmeneigenen Modellwerkstatt aus Gips geformt wird. Passt die Mutterform für den Kunden, werden weitere Arbeitsformen der gleichen Art geschaffen.

Was später einmal zu Hartporzellan wird, ist eine Rohmasse aus Kaolin, Feldspat und Quarzsand, die im flüssigen Zustand in die jeweils zweiteilige Gipsform gegossen wird. Nach zweiminütiger Wartezeit wird, was noch nicht durch den Gips der Arbeitsform fest geworden ist, ausgegossen. Die Hälften der Gießform werden auseinandergeklappt und – in unserem Fall die kleine Tasse – entnommen, um sie lufttrocknen zu lassen.

Mit einem kleinen wassergetränkten Schwämmchen werden einen Tag später alle Unebenheiten und Nähte fein verputzt. Ganz behutsam geht die Mitarbeiterin dabei vor.

Beim Glühbrand (hat im Übrigen nichts mit dem Durst auf Glühwein zu tun ;) wird bei 900 Grad dem Material das Wasser „aus dem Scherben“ ausgetrieben. Es folgt die Glasur und ein weiterer Brennvorgang, der sogenannte Porzellanbrand. Klingt interessant – ist es auch, denn der lässt das Rohmaterial bei 1.320 Grad um etwa 16 Prozent schwinden. Nun hat die Tasse ihre finale Größe erreicht.

Der „Glühwein“ (die Rezeptur bleibt geheim) wird mittels Handspritze eingefüllt und fertig ist eine kleine Glühweintasse, die das Tablett unseres Weihnachtsmannes zu einem Drittel füllt.

So entsteht in regionaler Zusammenarbeit eine feine Verschmelzung natürlicher Ressourcen, die mit unserem rotnasigen Glühweinkellner ihre Vollendung finden.

In den Gängen der Werkstatt stehen viele Formen, die auf ihre weitere Verarbeitung warten. Schön ist es hier und man möchte noch eine Weile verweilen, um zu staunen.

Wieder im Werkstattladen angekommen, nehmen wir die erste Lieferung der Minitassen in Empfang und fahren freudig (und besonders vorsichtig) nach Eppendorf zurück.

Die Manufaktur mit Werksverkauf der Freiberger Porzellan GmbH finden Sie in der Zuger Straße 46, 09599 Freiberg sowie unter www.freiberger-porzellan.com