Herr Schröder am Klavier


Herr Schröder sitzet am Klavier
und nimmt die Tasten ins Visier.
Obgleich von ziemlich kleinem Wuchs,
ieht er mit wachem Blicke flugs:

Die Zahl der Tasten ist gering.
Drum scheint es ihm von hoher Dring-
lichkeit, genaustens nachzuzählen,
wie viele Tasten da wohl fehlen.

„Denn sind es keine achtundachtzig“,
so spricht er zu sich selbst, „dann macht sich
der starke Argwohn in mir breit,
es handle sich in Wirklichkeit

wohl bestenfalls um ein Kladrei,
vielleicht sogar nur ein Klazwei.“
Tatsächlich zählt er nun ganz fleißig
und kommt exakt auf einunddreißig.

Er überleget her und hin –
der Dreisatz kommt ihm in den Sinn:
x : 4 = 31 : 88
Nachdem die Lösung er gefunden,
verkündet er ganz unumwunden:

„Es ist ein Kla-eins-komma-vier;
drauf spiel ich mit Vergnügen hier
dem höchsten Gott allein zu Ehren,
dem Nächsten, draus sich zu belehren.“

Wolfram Hoppe (September 2021)

Unser Dank geht an W. Hoppe für den treffenden Reim auf Herrn Schröder.
Wir sind begeistert!