Kleine Saxofon-Kunde


Seine Familienzugehörigkeit ist ihm auf den ersten Blick nicht anzusehen. Und doch gehört das Saxofon zur Familie der Holzblasinstrumente. Aus verschiedenen Messingmaterialien gebaut, entscheidet einzig und allein das Mundstück über die familiäre Zuordnung. Zur Verwandschaft gehören außerdem Klarinette, Querflöte, Oboe und Fagott.

Adolphe Sax, der aus einer kinderreichen Familie entstammt, entpuppte sich als genialer und zugleich besessener Instrumentenbauer. In der Instrumentenbauwerkstatt seines Vaters entwickelte er das völlig neue Spielgerät und sorgte damit für reichlich Aufmerksamkeit.

X-beliebig ist hier nicht zutreffend – denn handwerklich gesehen ist das Saxofon ein herausragend gefertigtes Instrument. Dem wollen wir Kunsthandwerker natürlich in nichts nachstehen. Unser Saxofon ist ein echtes Holzinstrument, gefertigt in einundzwanzig Arbeitsschritten, die wir anhand des nummerierten (rot hinterlegten) Bildes erklären.

  1. Das Drechselteil vom Schallbecher in seiner Grundform. Drei weitere Arbeitsschritte bringen es in seine benötigte Form.
  2. Am Bogenende wird mit der Feinsäge ein schräger Anschnitt gemacht. Dabei wird jedes Kleinteil, für eine genaue Schnittführung, in eine Lehre eingelegt.
  3. Im nächsten Arbeitsgang wird der Schall schräg angeschnitten, damit die typische hakenförmige Krümmung entsteht.
  4. Der Schallbecher wird ausgefräst.
  5. Das Korpus-Drechselteil mit Bohrung am schmalen Ende, in das später das Mundstück eingesetzt werden kann.
  6. Auch hier wird ein feiner Anschnitt an der Verbindungsstelle zwischen Schall und Korpus angebracht.
  7. Die Teile werden mit Holzleim fest miteinander verbunden.
  8. Verleimt sieht es dann so aus.
  9. Mit dem Schnitzmesser wird die Verbindungsstelle am Bogen des Instruments begradigt und die Biegung in eine schöne runde Form gebracht.
  10. Danach wird die Biegung mit Sandpapier und Schleifschwamm für eine fühlbar feine und glatte Oberfläche fein verschliffen.
  11. Das Saxofon ist fertig vorbereitet und das vorgebogene Messing-Mundstück für die Endmontage bereitgelegt.
  12. Zuletzt erhalten die Instrumente einen feinen, matt-satinierten Überlack. Nach der Trocknungsphase wird jedem Instrument das Mundstück am oberen Korpusende in die vorbereitete Bohrung eingeleimt und einem passionierten Musiker in die Hand gegeben.